Schule
Zahlreichen Schulen haben bereits Gaswarnanlagen montiert. Diese wurden z. B. bei BHKWs mitgeliefert oder später aus diversen Gründen eingebaut. Leider setzen Schulen oft auf einen örtlichen Installateurbetrieb, welcher dann auch die Gaswarnanlage liefern sollen. Das Ergebnis ist leider oft wenig erfolgsversprechend. Bei allen von uns geprüften Schulen war keine einzige dabei, welche eine Gaswarnanlage hatte, die auch nur annähernd sicherheitsgerichtet ausgeführt war. Das liegt meist an der unzureichenden Erfahrung in Sachen Gaswarntechnik. Nicht umsonst empfehlen die Berufsgenossenschaften, dass eine Gaswarnanlage nur von einer fachkundigen Person ausgelegt werden soll.
Ein Beispiel: In allen Schulen, welche wir mit einer Gaswarnanlage vorgefunden hatten, befand sich die Gaswarnzentrale im Heizungsraum. Also in dem Bereich, welcher überwacht werden sollte. Das klingt doch erst einmal richtig, nicht wahr? Nehmen wir mal an, es kommt zu einem Gasalarm, wie wäre dann die Herangehensweise? Man sollte sich in diesem Fall erst einmal zur Gaswarnzentrale begeben, um dort zu schauen, welche Messstelle Alarm hat und eventuell den Alarm quittieren, damit die akustische Meldung endet. Was wird aber passieren, wenn die Gaswarnanlage genau dort hängt, wo der Gasalarm vorliegt? Sie sehen, es wäre ein großer Denkfehler, eine Gaswarnzentrale in einen Bereich zu montieren, welcher überwacht werden soll. Damit wird eine zusätzliche Gefahr geschaffen.
Ähnlich zu dieser gibt es zahlreiche Umsetzungen, welche mehr eine Gefahr darstellen, als dass sie eine Gefahr vermeiden. Ein weiteres Negativbeispiel ist, dass in einem Heizungsraum innerhalb von weniger als 2 m an der Decke zwei Messstellen montiert wurden, um Erdgas zu überwachen. Im restlichen Bereich, der offen war, jedoch keine. Oder man hatte, bedingt durch große Stahlträger, sehr große Vertiefungen in der Decke. Dann wird eine Messstelle seitlich vom Heizungskessel an der Decke montiert, in der Vertiefung, damit man zur Wartung noch gut an die Stelle herankommt. Dabei denkt man nicht an die Deckenvertiefung. Zum einen wird sich das Gas voraussichtlich gar nicht in genau dieser Vertiefung sammeln, zum anderen kann es innerhalb der ganzen Deckenvertiefung entlang an eine andere Stelle ziehen. Die Wahrscheinlichkeit, dass es einen frühzeitigen Alarm geben wird, ist nicht sehr hoch.
Oftmals wird auch kein Magnetventil zur Abschaltung der Gaszufuhr verwendet. Das bedeutet dann, dass jemand im Falle eines Gasalarms reagieren muss. Da bei Erdgas der Faktor Zeit entscheidend ist und meist der Hausmeister auch nicht sofort da ist, halte ich persönlich ein Magnetventil für die entscheidende Maßnahme.
Häufig wird auch nur Erdgas überwacht, das Problem der Kohlenmonoxid-Unfälle aber außer Acht gelassen. Die Liste an Gefahrenquellen ist lang und endet nicht damit, dass es einen Trend zu Pelletsheizungen gibt. Bestehende Räume wie z. B. Öltank-Räume werden zu Pelletslagern umzufunktionieren, ohne sich näher mit der VDI 3464 zu beschäftigen. Dies ergibt dann in vielen Fällen die Notwendigkeit eines tragbaren Gaswarngeräts, welches entsprechend vor dem Arbeitseinsatz zu prüfen wäre. Ohne die Beachtung und Umsetzung der VDI 3464 geht auch hiervon wieder eine entsprechende Gefahr aus. Die Gefahrenquellen in unseren Schulen benötigen dringend eine genaue Betrachtung und entsprechende Lösungskonzepte. Hier sollte nicht bis zu den ersten Unfällen gewartet werden.
Referenzen:
- Grundschule Wißmar
- Gesamtschule Hungen
- Gesamtschule Buseck
- Gesamtschule Laubach
- Gesacmtschule Grünberg
- Gesamtschule Lollar
- Willy-Brand-Schule Giessen
Tel. 06004 79297 0
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