Drei verschiedene Hersteller – ein Produkt –
aus den 90igern – 2003 – 2014 bis heute;
Oder warum die Gaswarnbranche so altmodisch ist
Bereits am Beginn der 2000er-Jahre kamen die ersten BUS-Systeme auf den Markt. Sowohl in Deutschland wie auch in anderen Ländern. Dies bedeutet seit mehr als 20 Jahren gibt es in der Gaswarntechnik die BUS-Systeme.
Nur wenn Sie heute ein Angebot für eine neue Gaswarnanlage bekommen, dann enthält dies bei vielen Anbietern noch klassische altmodische analoge Messtechnik.
Warum ist dies so?
Das ist eine gute und auch wichtige Frage, welche sich so ohne Weiteres gar nicht beantworten lässt. Der Hauptgrund dabei dürfte das Thema „Geldverdienen“ sein.
Viele Gaswarngeräte-Hersteller wollen mit möglichst wenig Aufwand das maximale an Gewinn bzw. Roherlös reinholen.
Drei Hersteller – ein Produkt aus den 90igern – 2003 – 2014 – bis heute
So kommt es auch, dass drei Gaswarngeräte-Hersteller, das gleiche Produkt einsetzen, welches bereits in den 90iger Jahren entwickelt wurde. Natürlich wurde dies bei allen dreien jeweils modifiziert, allerdings basiert die grundsätzliche Ausführung und Technik noch auf der Entwicklung aus den 90igern. Der Kunde kauft also heute ein neues Produkt, dessen Produktentwicklung bereits aus den 90igern ist. Für den Hersteller ist dies Effizienz pur, für den Kunden könnte man dies anders betrachten.
Der deutsche Markt
Da der deutsche Markt in Sachen Gaswarntechnik einer der preisaggressivsten Märkte der Welt ist, erklärt dies auch, warum man teilweise uralte Produkte so lange weiter laufen lässt und nicht in neue Produkte investiert. Nur so sind viele in der Lage mit dem hohen Preisdruck im Verkauf umzugehen.
Der Kunde zahlt
Diese Vorgehensweise zahlt aber am Ende der Kunde. Denn veraltet Technik hat den Nachteil, dass z. B. die Installationskosten höher sind. Oder dass man spätere Erweiterungen nur deutlich umständlicher und somit teurer umsetzen kann. Genauso ist die Dauer der Ersatzteilverfügbarkeit natürlich bei derartig alten Proukten geringer.
Die Sicherheit leidet
Man merkt, dass in den Normengremien und Regelwerksausschüssen zum größten Teil Hersteller sitzen, denn unter der veralteten Technik leidet auch die Sicherheit. Jedoch geht man nur sehr langsam in den Regelwerken auf neue Techniken ein bzw. auf BUS-Technik bisher gar nicht (obwohl diese schon älter als 20 Jahre ist).
Die Technik gibt heute deutlich mehr Funktionen her, welche aber durch die alten Produkte gar nicht genutzt werden können.
So ist es heute schon möglich, den Sensorverschleiß genau auszuwerten und zu erkennen, sodass man als Betreiber frühzeitig eine Info bekommen kann, wann das Lebensende eines Sensors erreicht sein wird.
Und so gibt es noch diverse weiter Features, welche den Sicherheitsaspekt verbessern und Fehlermöglichkeiten reduzieren würden. Diese kommen aktuell nicht zum Tragen, wegen uralter Produkte und Herstellen in Ausschüssen und Gremien, welche neue Techniken nicht mit einbeziehen. Man möchte sich sicherlich keine zusätzlichen Kosten „bescheren“ und die „Kuh“ weiterhin mit einfachen und günstigen Mittel „melken“.
Uralte Technik als Neu verkaufen
Um nach Außen modern zu wirken, bewerben viele Hersteller alte Produkte als Neuheit, weil sie z. B. einen modernen Sensor einbauen.
Oder man hat Produkte z. B. Messstellen, welche man per Bluetooth nachjustieren kann, welche in der Praxis gar nicht eingesetzt werden und schon vor mehr als 20 Jahren durch digitale Justage an der Zentrale überflüssig waren.
Der Kunde wird in der Gaswarnbranche sehr oft für „dumm verkauft“, indem er uralte Produkte mit alter Technik für gutes Geld bezahlen darf.
Wie geht es weiter?
Man könnte meinen, dass die Hersteller nach und nach daran etwas ändern. In der Tat findet ein Hersteller nach dem anderen den Weg in die BUS-Technik. Was an sich eine gute Entwicklung ist, auch wenn dies viel zu langsam vonstatten geht.
Insel BUIS-Technik
Aber die Hersteller bauen „Inseln“ auf, auf welchen diese sich platzieren.
Die Hersteller welche schon seit 20 Jahren BUS-Technik einsetzen haben bereits gemerkt, dass man mit modifizierten BUS-Techniken zwar sicher stellt, das keine Fremdprodukte eingesetzt werden, allerdings auch alles an Zubehörprodukten selbst entwickeln muss.
Dies hat den Nachteil, dass es oftmals für diese BUS-Typen nur wenige nützliche Komponenten gibt, was die Vielfältigkeit und Lösungsansätze sehr einschränkt.
Man könnte meinen, dass man daraus etwas lernen könnte, aber dem ist in der Gaswarnbrache weit gefehlt. Stattdessen baut man zusätzliche weitere „Inseln“.
Jeder Hersteller mit eigener BUS-Technik
So setzen viele Hersteller auf unterschiedliche BUS-Techniken und Zwischenlösungen.
Die einen modulieren ein Hart-Signal auf ein analoges Signal und andere nutzen selbst entwickelte „smart Communication Technologien“, um BUS-Signale über analoge Kabel zu übertragen. In anderen Ländern setzt man bereits BUS-Technik mit 2-adrigen Leitungen ein.
Diese Entwicklung ist eigentlich erschreckend, da jeder „seine eigene Suppe“ kocht, was am Ende der Kunde bezahlt. Der Kunde ist bei dieser Herangehensweise einem Anbieter völlig ausgeliefert und davon abhängig, was dieser für Lösungsansätze anbietet.
Teure Einschränkung
Auch zahlt der Kunde am Ende viel Geld für Technik, welche man kostengünstiger lösen könnte und welche viel mehr Möglichkeiten bietet.
Ein Beispiel dafür sind BUS-Alarmierungsmittel. Um ein Alarmierungsmittel zu schalten, setzten die heutigen Hersteller (auch bei BUS-Anlagen) potenzialfreie Relais ein. Diese werden als Module für viel Geld angeboten, was der Kunde bezahlen darf und viel Platz benötigt.
Es ginge aber auch günstiger durch moderne BUS-Alarmierungsmittel. Diese werden genauso in den BUS eingebunden wie die Messstellen, bekommen eine BUS-Adresse und können digital zugeordnet werden. Dafür wird dann kein Relais benötigt.
Dies bedeutet, dass der Kunde doppelt geschädigt wird. Zum einen muss er für Relais bezahlen, welche nach heutigem Stand nicht notwendig wären. Zusätzlich teilweise Schaltschränke aufstellen, wegen zahlreicher potenzialfreier Relais.
Die BUS-Alarmierungsmittel können digital Messstellen zugeordnet unf jederzeit vrerändert werden, ohne ein Kabel zu verändern, was mit der analogen Technik so nicht möglich ist.
Kurzum: viele Nachteile für viel Geld und nicht Zeitgemäß.
Ist dies noch der Stand der Zeit?
Nein, eigentlich nicht. Und viele, meist kleiner Anbieter, machen es auch vor. Diese nutzen zum Beispiel Standard MOD-BUS-Technologien. Dies hat den Vorteil, dass es unbegrenzte Zubehörprodukte dafür gibt, welche man, ohne Anpassungen, in den BUS einbinden kann. Daraus ergeben sich vielfältige Lösungsansätze.
So stellt man sich sicherlich die Zukunft vor, welche es so schon seit vielen Jahren gibt.
Was empfehlen Sie?
Wenn Sie eine Auswahl haben, dann setzen Sie generell BUS-Technik Produkte ein. Sollte der Anbieter mit den notwendigen Zulassungen MOD-BUS-Technik (ohne Modifizierung) anbieten, dann entscheiden Sie sich dafür, denn dann sind Sie in etwa genauso flexibel wie mit der klassischen alten 4-20 mA Technik.
Aber beachten Sie bei dieser Entscheidung auch, dass der Anbieter über entsprechende Servicetechniker in Deutschland verfügt, denn eine Gaswarnanlage benötigt eine regelmäßige Wartung und somit den Vor-Ort-Service.
Tel. 06004 79297 0
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